Zeugung eines Malkavian (Ausschnitt aus einem Forenrollenspiel)
Webghul 9. Oktober 2009
Vorwort: Gespielt von einem Spieler (mir) und einem SL in einem Forum. Ich wurde bis zum Schluß im Unklaren darüber gelassen, was da überhaupt passiert. Ich tappte also völlig im Dunkeln, als Spieler als auch als Charakter. Es ist einer der seltenen Harmonien zwischen Spieler und SL…
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SL:
Du machst langsam die Augen auf, dein Blick ist noch total verschommen, kein Kopf hämmert wie bescheuert und in deinem Mund hast Du einen fauligen Geschmack.
Langsam wird dein Blick schärfer aber alles was Du siehst ist die totel Dunkelheit. So eine Dunkelheit hast Du noch nie erlebt, nicht einmal als kleines Kind als Du mit Freunden zelten warst und dieser Geruch. Der Geruch von Fäulniss und tot macht Dir das atmen sichtlich schwer.
Als du Dich bewegen willst realisiert Du erst, dass man dich angekettet hat, die Ketten sind schwer und alt da der Rost des Metals bei jeder Bewegung über Deine Haut schrappt.
Wie wild vesucht Du an Ihnen zu zerren und zu reißen und als Du glaubst Du könnest sie lösen wird der Druck der Ketten stärker und reißen Dich nach oben oder war es unten?
Du weisst es nicht genau, da die Dunkelheit Dir die Orientierung nimmt.
„Hallo kleines Menschenkind.“ ertönt eine Stimme in deinem Kopf. Sie klingt fremd verzerrt und abartig!
Wie wild zerrst Du wieder an den Ketten, aber es ist nichts zu machen.
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Ich:
Ich hatte das Gefühl, als würde die Finsternis meine Augen aussaugen. Der Gestank so unerträglich, daß er auch durch meinen geöffneten Mund eindringt. Wo ist oben, wo ist unten?
Bleiern hängen diese Ketten an mir und je mehr ich gegen ankämpfe, desto mehr fühle ich mich von ihnen gefesselt.
All meine Kraft, jene die ich von Dimitri bekam, all diese Kraft nützt nichts.
„WO BIN ICH UND WER BIST DU? GEH AUS MEINEM KOPF!“
Panik steigt in mir auf, unkontrollierbare Panik und mein Körper tobt weiter, während mein Geist die Kontrolle über sich selbst zu verlieren beginnt. Entsetzen, Panik…
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SL:
„Hahahaha, wer Dich ruhig, versuche Dich zu befreien zeig mir, dass Du kämpfen kannst und merke endlich, dass es für Dich zu spät ist.“
Donnert die Stimmer wieder in deinem Kopf. Auch die Ketten zerren wieder an Deinen Armen und Beinen sowie an Deinem Verstand. Dein Körper bäumt sich vor Panik auf, aber du kannst nichts unternehmen. Jede Bewegung schmerzt mehr in Deinen Gliedern.
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Ich:
Hellraiser, es ist kein Film, es ist Realität. Oder bin ich in einem Film und wache dann irgendwann in der Realität auf? Pinhead, wird er mich holen?
Irre Gedanken rasen durch meinen Kopf, mein Körper reagiert mechanisch, längst weiß ich nicht mehr was Schmerz ist und was nicht.
Meine Arme fühlen sich wie ausgerissen an.
„WARUM?“
Ich weiß nichteinmal, ob ich das geschrieen, geflüstert oder nur gedacht habe.
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SL:
Du weisst nicht was erdrückernder ist, die absolute Stille oder die absolute Dunkelheit!
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Warum? Ironie? Warum?
Ich lausche, blinzel, versuche auf der einen Seite meine Sinne zu schärfen, auf der anderen Seite keine Gerüche zuzulassen. Aber es geht nicht und neben den Schmerzen und der Erschöpfung wird mir übel, entsetzlich übel.
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Ich hab das Gefühl, ich kann die Dunkelheit anfassen. Aber ich kann meine Hände nicht bewegen. Ist das noch mein Körper?“REDE MIT MIR!“
Tränen, habe ich noch Tränen? Ich weiß es nicht, weil ich es nicht fühlen kann. Mein Herzschlag dröhnt in meinen Ohren, schlägt es lauter wie die Ketten klirren?
Ich kann es nicht mehr unterscheiden.
Es ist ein Alptraum. Und ich mag Alpträume, ich werde einfach weiter träumen, bis ich aufwache… hihihi
Hab ich laut gelacht? Oder hab ich das nur gedacht?
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Der Schmerz in Deinen Armen holt Dich zurück in die Wirklichkeit. Nein, es kein Alptraum. Es ist die pure Wirklichkeit. Oder ist es so in der Hölle?
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„WARUM?“
Flüstere ich es brüll ich es? Ich weiß es nicht.
Raphael, Dimitri. Helft mir. Ich kann nicht mehr.
Ich sehe in die schönen Augen von Raphale, spüre Dimitris Hand, die mir zärtlich über das Haar streichelt. Es gibt mir Kraft. Sehe ich das wirklich? Spüre ich das Wirklich?
Meine Arme, sie werden reißen. Ich weiß es.
In Panik bäume ich mich ein weiteres Mal auf und der Schmerz nimmt zu.
„BITTE, WAS WOLLT IHR VON MIR!“
Ich bin erschöpft, mein Herz schlägt schnell und mein Atmen ist kurz und hastig. Kopfschmerz und Übelkeit. Ich ertrage es nicht mehr. Laßt mich einfach sterben, oder was auch immer, aber ich will, daß es aufhört
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[Hier wußte ich als Spieler immer noch nicht, daß mein Charakter gerade stirbt]
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Ich höre meine Stimme, oder doch nicht? Kälte kriecht in meine Kleidung, in meine Knochen. Ich konnte nichteinmal meine Arme um mich schlingen, meine Beine anziehen. Ich war der Kälte ausgeliefert, ich war allem ausgeliefert. Wer tat mir das an. Lurker? Der sich immer so verdeckt verhielt? Ich ekelte mich immer noch, wenn ich dran dachte, daß er von meinem Handgelenk getrunken hatte. Dimitri? Nein, niemals er. Niemals.
„Bitte… .“ Ich flüstere, leise.. ich flehe… leise.
[Kurz vor diesem Post hab ichs endlich erfahren]
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Selbst flüstern kannst du nicht mehr. Du wirst Müde.
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Mein Körper zittert und mir klappern buchstäblich die Zähne.
Dimitri, bitte… Hol mich hier raus.
Hätte ich noch Tränen, so bin ich mir sicher, würden sie auf meinen Wangen gefrieren.
Ich weiß nichteinmal mehr, ob ich die Augen geöffnet oder geschlossen habe. Mein Blut rausch laut in meinen Ohren. Das Klopfen meines Herzens wirkt einschläfernd, einzig der Schmerz und die Kälte halten mich noch wach.
Erschöpfung.
„Ich will nicht mehr… .“ kommt noch ganz leise über meine Lippen.Fühlt sich so das Sterben an?
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Du bist Tot.
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All Deine Glieder schmerzen und du bist immer noch in Ketten. Auch an die Dunkelheit kannst du dich erinnern. Sie ist immer noch da. Auch diese Stille. Diese absolute Stille.Jetzt erst bemerkst du den ekelerregenden Geschmack nach Eisen im Mund. Ekelerregnt? Nein. Irgendwie anregend.
Du versuchst tief einzuatmen um zu klaren Gedanken zu kommen, aber was ist das? Du saugst Luft in Deine Lungen und es passiert – nichts.
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Eisen und doch so lieblich, ich möchte diesen Geschmack nie wieder abgeben, nie wieder verlieren. Klammere mich daran, doch der Gestank der Umgebung will ihn mir rauben, damit ich wieder allein war. Allein mit der Finsternis ohne Oben und Unten, alleine mit den Schmerzen in Armen und Beinen. Ich halte die Luft an so lange ich kann.
Ich halte die Luft noch immer an, kein Schwindelgefühl stellt sich ein, kein Reflex, Luft zu holen.
Panisch lausche ich in mich hinein. Und ich höre… NICHTS
Ich bin doch tot.. Und in der Hölle in der ich starb, werde ich die Ewigkeit verbringen.
„NEEEEEEEEEEEEEEEIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIN!!!!“
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Tief im innern wird ein verlangen entfacht… ein tiefes innbrünstiges Verlangen…
Nur ist Dir unklar wonach.
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Es wütet in mir. Es nimmt mir das Denken, es übernimmt mich. Ich sitze irgendwie in meinem Kopf, irgendwo. Mein Körper bäumt sich auf wütet, es drängt mich immer mehr zurück in meinem Kopf. Es ist ROT. Ich spüre, wie mein Körper sich gegen die Ketten aufbäumt, ich spüre, wie mein Fleisch der Belastung nicht lange standhalten kann. Ich spüre den Schmerz, aber ich kann nichts mehr machen.
Ich habe keine Kontrolle mehr. Ich bin tot.
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Hat sich die eine bewegt? Oder war es wieder nur die Einbildung der Hoffnungslosigkeit?Das Verlangen nach dem Unbekannten wächst in Dir… du fühlst Dich leer. Ja, Trinken ist das Verlangen… Trinken. Trinken?
Deine Gedanken verschmelzen zu Brei. Einen klaren Gedanken zu finden ist nicht mehr möglich. Was passiert mit Dir?
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Durst
Dimitri… Durst… Rot… Schmerz… Mama… Mcmillan… Dimi-rst… Schmerz… Schwarz… Tot… Erlösung… Hoffnungslosigkeit
Was nehmen meine Augen wahr? Einen Lichtschimmer? Ist es das ES in mir, daß für mich nun sieht?
Kette… Dimitri… locker… Raphael…
Kein Gedanke läßt sich fassen, sie entgleiten mir, ich kann sie nicht halten. Wahnsinn… Gier… DURST
Es wütet in mir, mein Körper tobt in spastischen Zuckungen kraftvoll, ohne jede Kontrolle.
Ich bin ganz klein, kleiner als der kleinste Staubkorn, kleiner als ein Atom, ich bin Nichts. Ich bin der DURST, ich bin die Wut, ich bin ES.
Wo ist Brenda?
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Du fühlst Dich schlaff und völlig erschöpft. Die Handgelenke und Fussgelenken schmerzen von dem Zerren an den Ketten.
Am liebsten würdet du sterben, aber du stirbst nicht. Du bleibst am leben… hoffnungslos und völlig erniedrigt. So Hilflos. So ohnmächtig und doch Hellwach.
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Ich atme tief durch, schon vergessen, daß ich eigentlich tot bin und nicht zu atmen brauche, aber es bringt keine Linderung, keine Erholung.
Mein Kopf sagt, er möchte schlafen, doch mein Körper bleibt einfach wach. Schmerzen bestimmen meine Existenz. Warum tut Totsein nur so weh?“WARUM?“
Ich hab kaum genug Stimme und ich weiß nicht, ob ich gehört werde.
Wer oder was soll mich hier eigentlich hören?
„Bitte“
Ich seufze es nur, ich bin irgendwie da, mein Körper funktioniert irgendwie und verspürt Schmerzen, mein Geist ist aber erschöpft, verausgabt…
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Du sehst Dich nach der Stimme die gestern in Deinem Kopf noch donnerte und Dich erschreckte, sogar einschüchterte. Heute sehst du dich nach der Stimme. So sehr… Bitte rede mit mir. Aber keine Antwortet. Du bist allein. Allein und… und WAS?
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„DIMITRIIIIIIII!!!!!“
Dimitri, wo bist du? Jetzt wo ich dich so sehr brauche.
Ich versuche an seine Güte und Liebe zu denken, die er mir schenkte, der Gedanke spendet mir in der Tat etwas Trost, aber er nimmt mir die Schmerzen nicht, er nimmt mir die Einsamkeit nicht.
„REDE MIT MIR, BITTE…. REDE MIT MIR!!!“
Ich stelle fest, daß meine Stimme kräftig ist und laut. Ich stelle fest, daß mein Körper nicht erschöpft ist. Zu Schwach zwar, die Ketten zu zerreißen, aber nicht erschöpft. Einzig mein Geist ist erschöpft, ich bin erschöpft. Grauen bohrt sich in meine Gedanken.
EINSAMKEIT… SCHMERZ… FINSTERNIS… EWIGE PEIN
Ich strenge mich abermals an, versuche meine Arme aufeinander zu zubewegen, die Ketten zu sprengen, oder meine Arme zu dehnen, oder beides. Irgendwie den Ketten zu entkommen. Haut wird abgestreift vom rostigen Eisen, ich ziehe stärker, der Knochen des Daumens bricht und ich gebe auf, der Schmerz ist zu groß, ich ertrag es nicht…
Ein Schrei hallt durch die Finsternis. Mein Schrei hallt durch die Finsternis…
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Du fühlst dich immer kleiner und unbedeutender…
Du bist ein Nichts.
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Es fühlt sich seltsam an, wenn der Verstand anfängt sich zu zerbröseln, wie ein vertrocknetes altes Blatt vom vergangenen Herbst. Es befreit irgendwie, die Angst wird zurückgedrängt. Alles wird belanglos, sogar die Schmerzen fangen an, einem zu langweilen.
Nein, ich will nicht. Ich muß nachdenken, mich erinnern. Ich darf nicht aufgeben. Nicht so lange ich lebe. Du dummerchen, Du bist doch schon längst tot. Du wirst hier hängen bleiben, bis nur noch ein Skelett von Dir übrig ist. Du wirst riechen, wie Dein Fleisch vom Körper fault, und Du wirst hören, wie es als verschimmelter Schleim zu Boden tropft.
Ich zucke zusammen, bei diesen Gedanken. Ich versuche sie zu verdrängen, aber die Bilder sind da und ich werde sie nicht los.
Schon mal versucht, nicht an eine Maus zu denken?
Ich kann meinen eigenen Gedanken nicht folgen, ich will immer noch glauben, daß alles nur ein Albtraum ist. Aber ich weiß, daß es Realität ist
Oder doch nicht?
„REDE MIT MIR“
Mein Geist erschöpft, Wahnvorstellungen greifen mit spinnengleichen gierigen Fingern nach meinem Verstand, gaukeln mit Realitäten vor…
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„Zeige Dich, sei nicht so feige.“ Fordere ich. „Ich kann Dir nichts anhaben.“Ich bewege mich, aber jede Bewegung bedeutet Schmerz. Mein gebrochener Daumen scheint förmlich zu explodieren und wäre ich nicht tot, so würde ich das Bewußtsein verlieren.
Wäre ich nicht tot, so würde ich das Bewußtsein verlieren. Vielleicht bin ich ja gar nicht tot? Vielleicht ist es eine Droge? So eine hawaiianische Zombiedroge?
Ich nickte, das wird es sein. Ich hänge irgendwie wie aufgespannt, die Droge muß auch irgendwie meinen Gleichgewichtssinn benebelt haben, denn ich weiß nicht, wo oben und unten ist.
Ich sollte Spucke sammeln und dann ausspucken, dann weiß ichs. Doch es wollte nicht gelingen, mein Mund blieb trocken.
DURST
Ich bäume mich auf, nein, ich will nicht wieder die Kontrolle verlieren. Nicht wieder soviel Schmerz ertragen müssen.
Du bist tot. Eine Leiche, du wirst hier verrotten
Ich wills nicht glauben und doch will ichs wissen, ich halte wieder die Luft an. Warte auf den Moment der kommen wird, der kommen muß, wo ich nach Luft japse und zwanghaft tief einatmen werde.
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Ich versuche zu spüren wie kalt es ist und irgenwie fühle ich, daß es nicht warm ist, aber ich friere nicht.“Schwarzhaarige Frau!!“
Ich weiß, daß sie es ist.
„Es ist nicht mehr komisch, der Witz ist vorbei, laß mich wieder runter.“
Um das zu schreien mußte ich Luft holen, denn mir wollte keine Stimme über die Lippen kommen, als ich keine Luft holte.
Sie tricksen Dich aus, nun mußt du wieder von vorne anfangen und wieder die Luft anhalten.
Ich schüttel den Kopf, doch jede noch so kleine Bewegung überträgt sich auf meine schmerzenden Glieder.
Wie lange hänge ich schon hier? Stunden? Warum spüre ich den Schmerz, wenn ich doch tot bin? Warum spüre ich mein Herz nicht, wenn ich doch lebe?
Ich will klare Gedanken fassen, doch sie zerfasern immer wieder.
Ein Bild schießt mir in den Kopf. Dimitri. Doch wie eine Schablone legt sich die schwarzhaarige Frau drüber, ihr Gesicht ist ausdruckslos, ihre Augen einfach nur kalt. Dann seh ich wieder Dimitri, ich spüre seine sanfte Hand, die mir zärtlich über den Kopf streicht.
„Dimitri, ich habe schreckliches geträumt.“
Ich schrecke auf, reiße meine Augen weit auf, und die Finsternis will sie mir aussaugen. Wieder eine unbedachte Bewegung wieder Schmerz…
„WARUM?“
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Du schaust Dich um, hektisch nach links und nach rechts, nach oben und unten. Aber wo ist oben? Wo ist Rechts? Wiedereinmal verlierst du die Orientierung. Du warst dir eigentlich fast sicher du würdest mit dem Kopf nach oben hängen, aber ist das wirklich so?
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Hoffnung, Hoffnung keimt in mir auf. Ich war doch nicht allein. Da war etwas, da war diese Stimme. Ich war mich so verdammt sicher, daß ich mir die nicht eingebildet hatte. Sie war da und sie sprach zu mir.
„WANN IST MORGEN?“
Ich hoffte sie würde weiter zu mir sprechen, sie riß mich raus, sie klang fast süß in meinen Ohren, oder war es in meinem Kopf?
Egal, ich bin nicht alleine und das ist alles was zählt
Ich bewegte mich und Schmerz strafte die Bewegung sofort, ich hatte das Gefühl, als würden langsam aber sicher meine Gelenke aus ihren Gelenkpfannen gleiten, einfach auskugeln. Aber das war mir in diesem Moment egal. Irgendjemand war da.
„WAS SOLL ICH SAGEN? VATER? MUTTER? ICH BIN ARITG, BITTE…“
Ich strengte meine Ohren an, ich kniff meine Augen zu schmalen Schlitzen in der Hoffnung etwas zu sehen. Hatte ich meine Augen überhaupt auf?
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Dann merkt Brenda wie sie noch Reste einer nach Eisen schmeckenden Flüssigkeit im Mund hat und schluckt instinktiv herunter. Der Geschmack ist wunderbar und Brenda wünscht sich mehr davon.Da, wieder diese Stimme „HALLO MEIN KIND“.
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„HALLO MEIN KIND“ HÖRE ICH“ Ich weiß nicht woher die Stimme kommt und ich antworte vorsichtig.
„VATER? MUTTER?“
Gier und Durst brennt in mir, aber noch stärker ist die Neugierde und die Angst. Noch.
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Absolut dunkel und unheimlich still. Nichteinmal mehr die Ketten hörst du.Ketten? Was für Ketten?
Du merkst das du nicht mehr angekettet bist.
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Als kleines Kind hatte ich auch Angst im Dunkeln und nun fühlte ich mich bestätigt. Die Finsternis saugte einem das Gehirn aus, stahl einem die Gedanken und brachte die Monster.
Das Lachen verebbte. Es war eine Stimme gewesen, eine Stimme die mein Vater war? Jedenfalls war sie tröstlich und nun ist sie wieder weg. Kam sie wieder?
Ich tastete nach meinem Gesicht, nach meinen Augen. Ja, sie sind offen.Die Ketten sind weg!
Erst jetzt spürte ich, daß die Ketten weg sind. Vorsichtig und ohne jede Orientierung stehe ich auf, setzte einen Fuß vor dem anderen und balanciere wie auf dem Hochseil…
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Unsicher stehst du inmitten einer Schwärze die nichts gleicht. Kein Geruch dringt an Dich heran, kein Geräusch und kein Licht.
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Wie ein neugeborenes Fohlen stakse ich, verliere das Gleichgewicht und falle hin. Aber ich will nicht liegenbleiben, ich will weiter, ich will was tun.
Ich will… ich will… ich will
Trotz setzt sich in meinem Kopf fest.“Vater?“ frage ich in die Finsternis und ich taste mich weiter vorwärts…
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Leise hallt meine Stimme, ich habe real gesprochen und ich tu es wieder und setze dabei einen Fuß vor dem anderen und halte meine Arme nach vorne und meine Hände tasten ins Nichts.
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Erschöpft lässt du dich fallen.
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Ich atme nicht, ich ATME NICHT Hysterie in meinem Kopf.Du hast einen Vater, denk an die Stimme Ein einziger Gedanke, der mir Hoffnung gibt. Ich stemme meinen Oberkörper hoch, krieche weiter und hoffe, daß ich die Richtung einhalten kann. Irgendwo in den Resten meines Verstandes sagt eine Stimme zu mir, daß ich irgendwann irgendwo ankommen werde, wenn ich nur die Richtung einhalte…
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„VATER!!!“
Ich schreie in die Dunkelheit.
„HILF MIR, ICH KANN ES NICHT AUFHALTEN, NICHT KONTROLLIEREN!!!“Ich halte inne, mein Körper ist schwach, mein Verstand irgendwie seltsam zerfasert, diffus.
Weiß er denn wobei der Dir helfen soll?
Ich denke nichtmal mehr in erster Person von mir.
„ICH BRAUCHE NAHRUNG!!!“
Verzweiflung, Angst. Und das was in mir erwacht ist. Die Bösartigkeit, die Hunger und Wut verkörpert. Ich weiß nicht, ob ich sie kontrollieren kann. Ich habe Angst. Ich will meine Kontrolle nicht verlieren und ich denke stur an mein Ziel. Ich will weiterkriechen…
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Nur diese drei Worte gehen durch meinen Kopf und in deren Takt wiege ich mich. Denke ich es oder sage ich es, ich weiß es nicht. Aber ist das nicht auch völlig egal?
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Langsam nimmt sie Schemenhaft die Umgebung war, und die Konturen werden ganz allmählich wieder schärfer.
Brenda steht in einer Park Ähnlichen Gegend auf einer Wiese und rund herum sind viele Bäume zu sehen. In der Nähe scheint ein kleiner Bach zu verlaufen, denn das Plätschern ist deutlich zu hören.
Auf einem Weg steht ein Pärchen händchenhaltend und schaut dich ein wenig komisch an.
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Mein Verstand klinkt sich langsam aus. Stück für Stück, als würde man durch ein Gebäude gehen und die Lichter abschalten.
Mit der Zunge spüre ich die scharfe Spitzen, meiner Fänge und ich wunderer mich nicht mal darüber, denn mich beherrscht nur noch ein Gedanke.
Ich muß ES endlich befriedigen.
Ich geh langsam auf die beiden zu, ich habe Angst, daß sie das ES in mir sehen können und weglaufen. Angst, daß ich deswegen ES nicht befriedigen kann.
Sie scheinen zu spüren, daß mit mir was nicht stimmt. Er schiebt sich vor seine Freundin, aber sein Blick ist eher mitleidig.
„Alles in Ordnung?“
Ich schau ihn an, sehe vermutlich sehr blaß und krank aus und krächze nur ein Wort: „Hunger… “
„Oh, da können wir bestimmt helfen.“ Er dreht sich zu seiner Freundin um. „Hast Du ein paar Münzen dabei?“
ES zertrümmert das letzte Licht meines Verstandes. Ich sitze in irgendeinem Teil meines Kopfes und beobachte wie auf einer Leinwand das Geschehen.
Mein Körper springt den Mann an, meine Zähne dringen in das Fleisch seines Halses und reißen seine Kehle raus. Das Mädchen erstarrt.
Renn weg.
Der Mann geht in die Knie, seine Hand fast sich an den Hals, aber nur ein gurgelndes unterdrücktes Röcheln ist zu hören. Währendessen dringen meine Hände in den Hals des Mädchens ein. Der Geschmack des Mannes wirkt wie eine Überdosis Coffein auf ES. Sie schmeckt gut. Nicht so gut wie eben noch in der Dunkelheit, aber sie schmeckt gut. Wenige Augenblicke und sie liegt schwer in meinem Arm.
Ich richte mich in meinem Kopf auf, ich hab alles mit angesehen, ich konnte nicht wegsehen. Ich will die Kontrolle wieder übernehmen, doch es geht nicht.
Meine Hände wühlen sich in die Kleidung des Mädchens, meine Zähne reißen seine Haut auf. Meine Hände biegen Rippenknochen so weit zur Seitem bis diese Splittern. Ich halte ein spastisch zuckendes Herz in den Händen, sein Blut scheint fast noch köstlicher zu schmecken.
Auch am Körper des Mannes tobt sich ES noch gründlich aus, bis ich endlich wieder kontrollieren darf.
„Was hab ich getan?“
Ich kann kaum hin sehen. Überall Blut und mechanisch lecke ich mir immer noch die Hände ab. ES hat sich verzogen, knurrt nur noch leise vor sich hin und mein Hunger ist bis auf ein Minimum dezimiert.
Ich schaue an mich herunter, alles voller Blut, so darf man mich nicht sehen.
War da nicht Wasser zu hören?
Ich gehe in die Richtung des Geräusches, hinterlasse eine blutige Spur und zwei dampfende blutige Körper.
Der Bach ist nicht sehr tief, aber tief genug, um sich der Länge nach hineinzulegen. Die Strömung spült das Blut aus meiner Kleidung. Das Wasser ist eiskalt, doch die Kälte stört mich nicht.
Nach einiger Zeit stehe ich auf, gehe im Bachlauf noch einige Meter weiter, bevor ich ihn auf anderer Seite verlasse.
Meine Kleidung ist durch und durch naß, doch mich stört es nicht. Ich hole Luft und atme aus, doch im Licht einer entfernten Lampe ist keine Atemwolke zu sehen.
Dimitri, Vater
Ich muß gehen und Dimitri suchen. Oder Vater.
Ich gehe in Richtung der Straßengeräusche, hoffe daß ich was wieder erkenne…
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Graupel oder Hagel prasselt vom Himmel und meine Kleidung ist komplett durchnäßt.
Zerfetzte Körper. Panischer Blick. Dampfendes Blut. Zersplitterte Rippen.
Ich schüttel den Kopf, als könnte ich diese Bilder damit wegwischen, aber es geht nicht. Sie lassen sich nicht ausblenden, aber ich muß weiter. Ich muß Dimitri finden oder Vater, wer auch immer Vater ist.
Es ist nicht mein realer Vater, aber er ist der Vater meines neuen Daseins?
Ich folge der Straße, ich weiß nur nicht, wo sie hinführt…
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An dieser Stelle bedanke ich mich nochmals bei Hoffi, leider gingen wir in Unfrieden auseinander…
- Gruselgeschichten (nur Selbstgeschriebenes)
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