Archiv für das Tag 'Vampir'

Der alte Friedhof kennt den Weg

24. Januar 2012

Einst gab es vor langer Zeit einen Friedhof, der richtig gelesen, einem den Weg zeigte. Doch dann, in der Unendlichkeit der Datenschnipsel, verschwand der alte Friedhof und Malkavian gingen in die Irre.

Doch in einem der seltenen klaren Momente schaffte es einer der Webghule, den alten Friedhof nicht nur wieder aufzuspüren, sondern ihm auch einen neuen Platz auf dieser Seite zu geben.

 

 

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Willkommen im „Lunatics“ die Bar für Vampire

10. August 2011

Willkommen im Lunatics, der neuen Bar in Schwarzenstein.

 

Öffnungszeiten: Von der Abenddämmerung bis zum Morgengrauen 365 Tage im Jahr bis in die Ewigkeit und noch ein paar Tage länger

 

Getränkekarte:

  • Bloody Mary (Blut von Jungfrauen namens Maria; Blutgruppe auf Anfrage)
  • Bloody Sunrise (Blut von Sonntagskindern, alle Blutgruppen)
  • Bloody Kangaroo (Blut von Australiern; alle Blutgruppen)
  • Red Swimmingpool (Ghulblut von Ghuls, die zuvor im bareigenen Pool schwimmen waren; Blutgruppe abendlich wechselnd)
  • Sangre Colada (Blut mit Cocos- und Ananasaroma, wir garantieren absolute Verträglichkeit; alle Blutgruppen)
  • Sangre Margaritha (Blut mit Zitronen- oder Erdbeeraroma; alle Blutgruppen)
  • Roter Caipirinha (Blut von Landbewohnern; nur Blutgruppe A positiv)
  • Manhattan Night (Blut echter New York City Bürger; alle Blutgruppen)
  • Sex at Midnight (Wählen Sie zwischen männlichen oder weiblichen Spendern, Blutgruppen B Positiv, B Negativ und 0 Negativ)
  • Darkred Zombie (0-Negativ-Mix mit einem Schuß Sabbath-Blut – nur für sehr willensstarke oder besonders irre Vampire geeignet)
  • Mojito (Blut mit dem frischen Minzgeschmack eines echten Briten)

Alle Cocktails auf Wunsch auch aus alkoholisierten Blutspendern.

 

Fragen Sie auch nach unserer Blutweinkarte!

 

Ghuls müssen an der Leine geführt werden oder nutzen Sie unsere praktischen Ghulschließfächer.

 

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Der Halbelf und die Erdnußmillionen

26. September 2010

Der Halbelf und die Erdnußmillionen

Mina schnippte gelangweilt eine angeknabberte Erdnuß aus dem Seitenfenster des Autos, während sie an der Zapfsäule auf Bedienung wartete.

Die Erdnuß traf ein winzig kleines Sensorfeld und Konfetti und Luftschlangen wirbelten durch die Gegend, während eine blecherne Stimme ihre zu dem Millionengewinn gratulierte. Verdutzt stieg sie aus dem Wagen und ging mit fragendem Gesichtsausdruck zum Schalter der Tankstelle.

Ihr Stammgastwirttankstellenwart schob ihr mit einem Grinsen die Quittung zu und meinte: „In all den Jahrhunderten hat das noch keiner geschafft und ich hatte das Gewinnspiel auch schon völlig vergessen. Herzlichen Glückwunsch, Mina.“ Tatsächlich, die Quittung sagte es, auf ihrem Konto waren eine Millionen gutgeschrieben worden. Was sie damit alles anstellen konnte. Ein neues Auto mußte es aufjedenfall sein, der alte Wagen war schon sehr in die Jahre gekommen und just in diesem Moment kamen weitere Beulen hinzu, denn hinter der Tankstelle und ein paar Meilen weiter, hatte ein Vulkan beschlossen, etwas Asche und Steine auszuspucken. Sicherheitshalber blieb Mina noch ein kleines Weilchen hinter der Tankstelle und lugte vorsichtig um die Ecke. Imposante Wolken quollen in Grau- und Orangetönen dem Himmel entgegen, in eleganten Bögen und mit welligen rauchigen Schweifen flogen Felsen und kleine Kieselsteine in allen Richtungen davon. Einige davon trafen auch den alten Wagen von Mina, die beschloß ein längeres Weilchen hinter der Tankstelle zu verweilen.

Während der Vulkan sich noch nicht entschließen konnte, sein Spektakel zu beenden, versuchte Mina ihren Mann zu erreichen. Ihr Handy war aber viel zu abgelenkt und bibberte in ihrer Hosentasche vor sich hin. >> Nagut << dachte Mina >> dann kauf ich uns halt schon mal eine Wohnung und schau dann mit ihm zusammen, was wir mit dem restlichen Geld machen wollen << Gedacht getan, per gedanklicher Spacenet-Verbindung kaufte sie in einem der einzigen beiden Hochhäuser eine schicke Wohnung.

Zu den beiden Hochhäusern war der Weg nicht weit und der Stein- und Geröllhagel hatte so stark nachgelassen, daß sich Mina zu Fuß auf den Weg machte, ihre Wohnung auch zu besichtigen. Leider hatte sie sich gar nicht gemerkt in welchen der beiden Hochhäuser sich die Wohnung befand, also ging sie zuerst zu dem hinteren Hochhaus. Es gab in diesem Gebäude auch einen wunderschöner Fahrstuhl, die Wände schienen aus graublauen auf hochglanzpolierten Marmor zu bestehen und ein messingfarbenes Geländer lud zum Festhalten ein.

Während Mina sich unschlüssig die Schalttafel anschaute, denn sie wußte auch nicht, in welcher Etage sich ihre schicke neue Wohnung befinden sollte, stürmten ein paar wildaussehende Menschen und noch wilder aussehende Wölfe in den Fahrstuhl. „Nun drück schon die 263.“ Knurrte einer der Menschen und die Wölfe stimmten ein schaurigschönes Geheul an, dessen Echo eindrucksvoll das Treppenhaus füllte. Ein anderer Mensch schnüffelte an ihr und die Wölfe ließen ihre Augen gelb aufleuchten.

Etwas furchtsam aber auch neugierig drückte sich Mina in eine Ecke. „Keine Sorge, wir jagen einen Vampir und Du bist ja nur ein Halbelf.“ „Ich bin ein Halbelf? Das wußte ich ja noch gar nicht.“ Etwas zutraulicher wagte sich Mina wieder aus der Ecke heraus. Der Fahrstuhl hatte mittlerweile die entsprechende Etage erreicht und die wilde Werwolfbande stürmte aus der wunderschönen Fahrstuhlkabine heraus. Zögerlich wagte auch Mina einen Schritt aus der Fahrstuhlkabine heraus, aber eigentlich wollte sie lieber drinnen bleiben, es war einfach zu schön da. „Kindchen, Du bist im falschen Haus.“ Eine grellgeschminkte Frau im Einheitsmaklerkostüm eilte geschäftig um die Ecke, „Du mußt in das andere Haus und da auf die Etage G.“ Ihre Brille rutschte gefährlich nah an die Nasenspitze heran, deren Bügel sich drauf gefaßt machte, sich feste in das goldene Kettchen zu krallen. „Oh.. oh.. Danke.“ Minas Wangen wurden zartrot und ihre Ohrspitzen beschlossen, nach der Offenbarung der Werwölfe, etwas spitzer zuzulaufen.

Der Fahrstuhl sauste in atemberaubender Geschwindigkeit runter in das Erdgeschoss, nun mußte Mina sich doch vom Fahrstuhl verabschieden und während sie ging, meinte sie noch ein langezogenes Jaulen zu hören. Im anderen Gebäude angekommen gab es ebenfalls einen Fahrstuhl, kuscheliger roter Samt mit seidenen rosa Herzen betörten die Schuhe seiner Fahrgäste und spiegelnde bronzefarbene Wände deckte jede Hautunreinheit gnadenlos auf. Aber die Musik war gut und so vertraute sich Mina diesem Fahrstuhl ebenso an, wie dem anderen. Noch kurz lauschte sie ins Treppenhaus, bevor ihr Zeigefinger auf das G drückte. Endlich hatte sie ihre neue Wohnung gefunden und endlich hatte sie es geschafft ihrem Mann eine SMS zuzusenden.

Nun konnten sie gemeinsam ein neues Auto kaufen und damit glücklich zur nächsten Tankstelle fahren…

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Blue Custer I

9. Oktober 2009

Die Geschichte von Blue Custer

Etwas verloren stand sie am Gepäckband der Flugankunftshalle im John-F.-Kennedy-Airport. Endlich kam ihr etwas schäbig aussehender Koffer herangefahren. Hier war sie nun, Amerika, New York City. Die größte Stadt, die sie bisher sah, war Aberdeen gewesen. Aber Aberdeen ist ein Dorf, im Vergleich zur Millionenmetropole New York. Nach dem sie ihren Koffer vom Transportband gepflückt hatte begab sie sich zur Paßkontrolle. Nur kurz wurde sie vom Zollbeamten gemustert und nun war sie wirklich im Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Von New York aus wollte sie ihre Rundreise starten, die sie von ihren Eltern zum Abschluß ihres Studiums geschenkt bekommen hatte. Schon allein das bunte Treiben des Airports schlug sie in seinen Bann. Die Menschen wuselten scheinbar chaotisch durcheinander und ein ständiges Gemurmel und die freundliche Damenstimme, die die Ansagen für die Fluggäste machte, waren eine Geräuschkulisse, die sie bis dahin nicht kannte. Als sie den Zoll passiert hatte, kam sie auf eine Traube von Menschen zu, die Schilder der verschiedensten Reisegesellschaften oder mit Namen von Ankömmlingen empor hielten. Irgendwo in diesem Schilderwald entdeckte sie das Schild der Reisegesellschaft, bei der sie gebucht hatte. Sie ging auf die Trägerin des Schildes, welche schreiend bunt gekleidet war, zu. „Mein Name ist Blue Custer.“ „Willkommen in Amerika, Herzchen. Der Bus steht auf Platz 26, er hat die Nummer 135. Ausgang Süd.“ Sie lächelte Blue kurz an und hielt dann nach weiteren Touristen Ausschau, die bei der Gesellschaft gebucht hatten. Der Busfahrer nahm ihren Koffer ab und verstaute ihn im Kofferraum des Busses, Blue suchte sich unterdessen im Bus einen Platz und betrachtete die Lichter der Stadt. Der Bus füllte sich und nachdem die Reisebegleiter alle Mitreisenden nochmals erfaßt hatten, fuhr der Bus endlich an. In den kommenden Tagen würde Blue einige Großstädte der amerikanischen Ostküste kennenlernen.
Die Reise ging von New York südwärts nach Philadelphia, die erste Hauptstadt der USA, dann nach Washington der jetzigen Hauptstadt der USA über das Apalachengebirge hinweg nach Niagara. Jetzt im September boten die Apalachen ein atemberaubendes Farbenspiel. Die Wälder so bunt, wie nirgends auf der Welt. Blue genoß die Fahrt durch das Gebirge sehr, die großen Städte waren zwar beeindruckend, hatten aber für sie auch was beängstigendes. Der Bus zottelte langsam nordwestlich und nach einigen Stunden erreichte er dann endlich Niagara. Es war mittlerweile Nacht und die Besichtigung der Niagara-Fälle waren für den nächsten Tag vorgesehen.
Gewaltig tosen unglaubliche Wassermassen in die Tiefe. Und irgendwie schienen sie einen mitreißen zu wollen. Fast schon hypnotisch wirkte der Anblick der fallenden Wasser auf die Menschen, die sich an den Geländern festhielten. Der Tag an den Niagara-Fällen war der schönste Tag in ihrem Leben, der letzte schönste Tag in ihrem Leben. Abends fuhr die Reisegruppe weiter nach Toronto. Außer einer kleinen Paßkontrolle merkte man kaum, daß man jetzt nicht mehr in Amerika war, sondern in Kanada. Naja, man bekam als Wechselgeld kanadische Münzen wieder, das war aber auch schon der gravierendste Unterschied. Spät abends erreichte die Reisegruppe dann Toronto und somit auch das Hotel. Nach einem kleinen Snack, zu mehr hatte Blue keinen Hunger, begab sie sich in ihr Zimmer. Auf der einen Seite war sie sehr müde, aber auf der anderen Seite war sie noch richtig aufgekratzt. Der Tag war einfach wunderschön gewesen. Die Sonne, die laue Luft, der Regenbogen über den tosenden Wasserfällen von Niagara, der unendlich weite und blaue Himmel. All diese Eindrücke wirkten noch nach. Schlaflos wälzt sie sich hin und her, selbst in der Nacht schienen der Geräuschpegel der Stadt nicht abzunehmen. Nach einigen Minuten, die Blue wie Stunden vorkamen, stand sie auf. Sie zog sich wieder an und beschloß noch einen Spaziergang zu machen. Außerhalb des Hotels nahm der Lärmpegel nochmals zu. Entfernt drangen die Sirenen von Polizei- oder Rettungsfahrzeugen an Blues Ohr. Der Verkehr schien nur sehr langsam abzuebben und das, obwohl es schon sehr spät war, kurz nach 01:00 Uhr Nachts. Blue achtete nicht darauf, wohin sie ihre Schritte lenkte, sie war, wie so oft wenn sie spazieren ging, am träumen. Irgendwann vernahm sie Stimmen, aggressive Stimmen.

„Los Kleine, rück die Kohle raus. Und wenn Du schon dabei bist, Deinen Schmuck und die Uhr auch gleich.“

Dreckiges Gelächter erklang. Blue spähte vorsichtig um die Ecke in eine Hauseinfahrt hinein. An eine Hauswand gelehnt stand eine Frau, ihre blonden Haare hatte sie zu einem strengen Zopf gebunden, sie trug eine enge Jeans, T-Shirt und eine kurze Lederjacke. Ihre Füße steckten in Turnschuhen. Ihr Gesicht war in dem schlechten Licht der Hauseinfahrt fast nicht auszumachen. Vor ihr standen zwei Junge Männer, der eine hielt ein Messer in der rechten Hand, dessen Klinge das Licht der etwas entfernt stehende Straßenlaterne reflektierte. Der andere junge Mann hielt eine Kette in den Händen, die er gefährlich schwingen ließ.

„Und wenn Du uns Deine Kohle gegeben hast und wir gut gelaunt sind, dann darfst Du uns noch einen blasen. He he he.“

Als Blue das hörte zuckte sie kurz zusammen und trat dann entschlossen in die Hauseinfahrt ein. Sie war eigentlich nicht besonders mutig, aber wenn sie etwas haßte, dann waren es solche Art von Verbrechen.

„Kann ich Ihnen helfen?“

Sprach Blue die Frau an. Die beiden jungen Männer ruckten zeitgleich zu Blue herum. Dann überschlugen sich die Ereignisse. Der rechte Fuß der blonde Frau flog hoch und trat dem einen jungen Mann das Messer aus der Hand. Offensichtlich verlor er nicht nur das Messer, sondern seine Hand brach auch noch bei dem Aufprall der Fußspitze gegen seine Hand. Er jaulte auf. Die Frau schien förmlich zu explodieren. Während der Messerträger wimmerte:

„Meine Hand, Du verschissene Hure…. Meine Hand…. Du Miststück.“,

stürzte sie sich auf den anderen. Sie schien die Schläge mit der Kette völlig zu ignorieren und als er ein weiteres Mal ausholte um sie damit zu schlagen, da faßte sie seinen Kopf mit beiden Händen, ruckte kurz und er viel leblos zu Boden. Blue war wie gelähmt. Beobachtete das Geschehen mit Grauen aber auch mit Faszination. Die blonde Frau schien sie völlig zu ignorieren, sie packte den Messerträger am Schopf, der sich wegen seiner gebrochenen Hand nur schwach wehrte.

„Arghhh… Du Fotze, laß mich los….. .“

Sie riß seinen Kopf nach hinten und Blue sah, zwei etwas zu lang geratene Eckzähne, die sich in den Hals des jungen Kriminellen bohrten. Schlagartig verstummte der junge Mann, er gab eher ein ekstatisches Stöhnen von sich, welches den Eindruckt erweckte, daß er es genoß, ausgesaugt zu werden. Die plötzliche Ruhe ließ Blue aus ihrer Starre erwachen. Sie wich langsam zurück zur Straße und als sie diese erreichte, fing sie an zu laufen. Sie wußte nicht wohin, Hauptsache weg, weg von dem Geschehen, weg von dem Grauen.

Unterdessen war Rebecca Swanson fertig mit ihrem grausigen Mahl beendet. Sie hat den jungen Mann einfach ausgesaugt, leergetrunken. In der Nähre stand ein Müllcontainer. Mühelos hob sie den Leichnam auf, warf ihn in den Container und den anderen Leichnam gleich dazu. Blut von Toten schmeckte nicht so gut, auch wenn sie gerade frisch verstorben war und Rebecca war nicht so hungrig. Rasch verteilte sie ein paar Müllsäcke über die beiden Leichen, dann mußte sie sich beeilen. Sie mußte dieses dumme Ding finden, mit dem seltsamen Akzent. Was mischte sie sich auch ein. Nun, sie würde sie finden und töten, denn Zeugen konnte sie nicht gebrauchen. Es war leicht der Spur der schwarzhaarigen jungen Frau mit dem seltsamen Akzent zu folgen. Ihr Schweiß hinterließ in der Luft eine deutliche Spur, die nach Angst roch. Rebecca lief los, eher im mäßigen Tempo, als würde sie joggen. Sie holte Blue in einem Park ein, die sich dort auf eine Bank gekauert hatte. In der Umgebung des Parks fühlte sich Blue sichere, sicherer als mitten zwischen Häusern und den Straßenschluchten. Sicher wie zu Hause. Eine Hand legte sich auf ihre Schulter und Finger drückten ihr tief ins Fleisch. Mit schmerzverzerrtem Gesicht drehte sie ihren Kopf und sah Rebecca geradewegs in die Augen.

„Ich werde Dich töten…..“

Blues Augen füllten sich mit Tränen, sie zitterte am ganzen Körper. Der Blick von Rebecca war kalt, einfach nur kalt. Mit der anderen Hand faßte sie Blue in ihr Haar und bog ihren Kopf zur Seite weg, so daß ihr weißer Hals entblößt vor ihr lag. Sie beugte sich zu ihr herunter. Blue kniff die Augen zu und wartete auf den Schmerz, aber nichts geschah. Rebecca lockerte den Griff in Blues Haaren.

„Nein, ich habe es mir anders überlegt. Du wirst mir dienen.“

„Ich… werde … was?“

„Mir dienen, ich brauche jemanden, für die Tage.“

„Nein, niemals…. wie könnte ich einem so abscheulichen Wesen, wie Ihnen dienen?“

Rebecca ignorierte Blues Worte, führte ihr eigenes Handgelenk an ihren Mund und biß sich selber in die Schlagader am Handgelenk. Dunkel quoll das Blut aus der Wunde heraus. Sie hielt ihr Handgelenk vor Blues Gesicht.

„Los, trink das.“

Zischte sie. Blue preßte ihre Lippen fest aufeinander und drehte den Kopf weg. Der Druck auf ihre Schulter erhöhte sich und die Finger von Rebecca bohrten sich noch tiefer in Blues Fleisch.

„Nun mach schon.“

Blue gab dem Druck nach und öffnete widerwillig ihre Lippen. Dunkelrote Tropfen vielen auf ihre Lippen, ihre Zunge und in ihren Mund. Süßer und metallischer Geschmack füllten ihn aus. Ein Würgereiz veranlaßte sie dazu, das Blut auszuspucken. Rebecca löste kurz ihre Hand von Blues Schulter und schlug ihr hart ins Gesicht.

„Schluck das jetzt, ich habe nicht ewig Geduld.“

Wieder hielt sie Blue ihr Handgelenk hin und wieder tropfte Blut in Blues Mund. Diesmal spuckte Blue das Blut nicht aus und schluckte es herunter. Sie spürte wie das Blut langsam fast zäh ihre Speiseröhre herunter kroch. Der Geschmack, der den Würgereiz in ihr auslöste kam ihr nun süß und unglaublich wohlschmeckend vor. Wo sie sich zuerst noch geweigert hatte, da wollte sie es nun plötzlich selber. Sie ergriff Rebeccas Arm und ihre Lippen schlossen sich um die Wunde. Sie fing an das Blut nicht nur abzulecken sondern fast gierig schon zu saugen. Ihr Verstand schrie dagegen in ihrem Kopf. — Nein Blue, was tust Du?? — Aber ihr Körper reagierte nicht auf den Protest, im Gegenteil. Immer mehr wollte sie von dem süßen Blut, dem köstlichsten Getränk was ihr Gaumen je schmecken durfte. Rebecca betrachtete zynisch die Wandlung von Blue. Sie würde ihr eine ergeben Dienerin sein. Sie nahm sich die Zeit Blue genauer zu betrachten. Blue gefiel ihr, äußerlich. Aber ihre Schwäche, die sie vorhin so stark verspürte, die verabscheute sie. Nun, Blue sollte ihr ja nur dienen, sie mußte sie ja nicht lieben. Sie würde sie benützen, wie sie Gegenstände benützte.

„Genug jetzt. Du hast genug getrunken.“

„Noch einen Schluck, bitte.. .“

Aber Rebecca zog den Arm einfach weg, leckte selber über die Wunde, welche sich unverzüglich schloß, als sei sie nie dagewesen. Blue beobachtete das fasziniert. Angst verspürte sie nicht mehr. Im Gegenteil, auf eigenartige Art und Weise fühlte sie sich zu Rebecca hingezogen und zu gleich auch abgestoßen.

Dies alles geschah vor ca. einem halben Jahr. Seitdem ist Blue untrennbar mit Rebecca verbunden. Blue ist ein Mensch und Blue ist ein Ghul, abhängig vom Blut ihrer Meisterin, Rebecca. Immer nagt der Hunger nach Rebeccas Blut in ihr und wenn er unerträglich wird, dann gestattet ihr Rebecca von ihr zu trinken. Aber manchmal auch nicht. Wenn Rebecca verärgert ist, läßt sie Blue leiden, rein aus Haß. Blue organisiert das alltägliche öffentliche Leben. Behördengänge, Einkäufe und solche Sachen.
Blues Eltern haben eine Suchanzeige aufgegeben, nachdem sie aus ihrem Urlaub nicht zurückkehrte. Und noch haben sie die Hoffnung nicht aufgegeben….

-tbc-

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Die Flucht (Zombie-Vampir-Geschichte)

9. Oktober 2009

Die Flucht

Gehetzt schaut sie sich um. Ihre Kleidung klebt an ihrem Körper. In wenigen Augenblicken würden ihre Verfolger sie erreicht haben. Und sie konnte nicht entkommen, denn der Weg war zu ende.
Sie hatte auf ihrer Flucht einen Fehler begangen, sie war in ein Gebäude geflohen und fatalerweise war sie in diesem Gebäude nach oben geflohen. Diesen Fehler würde sie nun bezahlen, mit ihrem Leben. Jeder noch denkende Mensch wusste, dass Gebäude in diesen Zeiten Todesfallen waren und dennoch war sie hinein gelaufen. Seit es damals begonnen hatte, hatten die Menschen gelernt zu überleben. Sie verloren ihre Skrupel, auf diese Wesen, die einmal Menschen waren, zu schießen oder sie anderweitig zu vernichten. Der Vorteil der denkenden Menschen ist, dass sie schnell sind und dass sie denken können.
Der Vorteil dieser Wesen ist, dass sie schon tot sind.

Doch nun nutze es ihr nichts mehr, dass sie schnell ist und denken kann. Sie hatte einen tödlichen Fehler begangen, sie war in diesem Gebäude in eine Sackgasse geraten. Ausgerechnet sie, die so gut im Überleben war. Sie hatte gelernt mit Waffen umzugehen und sie hatte gelernt zu kämpfen. Das Überleben hatte sie stark gemacht, ihr Körper ist durchtrainiert und ihre Reflexe ausgezeichnet. Aber nun wird alles zu ende sein.
Stimmen ohne Sprache und Worte dringen an ihr Ohr, nähern sich ihr. Sie schaut sich panisch um, immer noch hoffend einen Ausweg zu finden. Vor ihr und an ihrer rechten Seite befindet sich eine Wand, links von ihr eine Brüstung und hinter ihr diese Wesen, die einmal Menschen waren. Sie späht über die Brüstung, alles was sie sehen kann ist eine bodenlose Tiefe, eine undurchdringliche Schwärze. Ca. ein Meter fünfzig bis zwei Meter von der Brüstung entfernt ragt eine metallene Stützkonstruktion bis an das Dach dieses seltsamen Gebäudes. Das erste Wesen tastet sich um die Ecke, aus seiner Kehle kommen undefinierbare Laute. Es hat nur einen Antrieb in seiner Existenz. Es braucht Nahrung. Es braucht lebende Nahrung. Fleisch, Menschen und zwar lebend.
Langsam und bedächtig wankt es auf sie zu. Seine Haut ist bleich und um seinen Mund herum schimmert bräunlich getrocknetes Blut von vorangegangenen Mahlzeiten. Seine Haare kleben an seinem Kopf, seine Kleidung ist fast nicht mehr als solche zu erkennen. Das schmutzige Hemd ist über der Brust aufgerissen und in seiner Brust klafft ein hässliches ausgefranztes Loch. Sein Blick ist starr und tot und nur die unheimlichen Geräusche die ihm über die Lippen dringen und die Tatsache, dass es auf sie zuwankt zeugen von seinem untoten Dasein.
Sie reißt ihre Waffe hoch und richtet sie auf den Kopf des Wesens. Als es nah genug heran ist, drückt sie ab. Es ist ein Reflex von ihr. Zu spät fällt ihr ein, dass es ihre letzte Kugel war. Die Kugel, die sie für sich selber bestimmt hatte. Der Schädel des Wesens wird von der Kugel förmlich auseinander gerissen und das Wesen kippt nun endgültig tot zur Seite. Die Geräusche schlurfender Schritte verraten ihr, dass noch mehr dieser Wesen hinter ihr her sind und sie gleich erreicht haben müssen.
Ihr Blick gleitet wieder zu dieser Metallkonstruktion, die aus dem schwarzen Nichts tief unter ihr zu kommen scheint. Das Metall blitzt im strahlenden Sonnenlicht, welches durch das gläserne Dach fällt. In einer normalen Welt wäre heute ein wunderschöner Frühlingstag im Mai. Aber die Welt hatte sich verändert.
Das nächste Wesen schlurfte um die Ecke. Mit dem schief hängenden Kopf wirkte es irgendwie traurig. Aber es war nicht traurig, Emotionen besaß es nicht mehr. Der Kopf hing nur traurig zur Seite, weil sein Genick gebrochen war. Kurz nur schaute sie dieses Wesen an und bevor sie nachdachte kletterte sie auf die Brüstung und hechtete zu dieser Metallkonstruktion.
Würde sie diese erreichen, würde sie noch etwas weiterleben, würde sie diese verfehlen, dann würde sie in den endgültigen Tod springen.
Der endgültige Tod, vielleicht die bessere Wahl, denn sie würde dann nicht als eines dieser Wesen auf der Erde wandeln, sondern wirklich tot sein. Kalt und starr und irgendwann verrotten.
Als ihre Füße die Brüstung verließen, meinte sie noch kurz eine zarte Berührung an ihrer linken Ferse zu spüren und dann prallten ihre Hände auf diese Metallkonstruktion auf. Die anvisierte Strebe rutschte ihr aus den Fingern und sie fiel. Sie fiel nicht tief, ihre Hände fanden blitzschnell einen anderen Halt und ein scharfer Ruck in ihren Armen bremste den Fall. Mit ihren Füßen angelte sie blind nach einer Möglichkeit sich hinzustellen. Sehr lange würden ihre Hände und Arme ihr Gewicht nicht tragen können. Endlich hatten auch ihre Füße Halt gefunden. Nun konnte sie etwas ausruhen. Ausruhen und nachdenken.
Auf der Galerie, auf der sie soeben noch stand fanden sich immer mehr dieser Wesen ein. Ihr Geheul hallte schaurig durch das Gebäude. Sie hatten Nahrung gefunden und konnten es doch nicht erreichen. Einige von ihnen kletterten ebenfalls auf die Brüstung, aber statt zu springen ließen sie sich einfach nur hinunterfallen. Sie kann den Anblick dieser Wesen nicht ertragen. Vorsicht hangelt sie sich um diese Stahlsäule herum. Es ist eine gewaltige Konstruktion aus Stahlstreben. Der Hauptstützpfeiler dieses turmhaften Gebäudes, der Träger des gläsernen Daches. Auf der anderen Seite der Säule könnte sie das atemberaubende Panorama der Stadt genießen, welches in gleißendes Sonnenlicht getaucht war. Aber die Stadt war tot. So tot wie, fast alle ihrer Bewohner. Unendlich langsam verstreicht die Zeit. Ihr Blick wanderte immer öfter in die Tiefe. Irgendwo da unten verlor sich das Sonnenlicht, ging über in einen diffusen Schimmer und dann in unendliche Schwärze. Ihre Arme fangen an zu schmerzen und sie änderte ihre Taktik. Sie hängte nun ihr Körpergewicht an einen Arm um den anderen zu entlasten. Sie hoffte so länger durchzuhalten. Doch wozu sollte sie länger durchhalten? Niemand würde kommen und sie retten. Niemand wusste, dass sie hier war. Niemand, außer diese immerhungrigen Wesen. Diese Erkenntnis kommt ihr ganz nüchtern und kühl. Nüchtern und kühl stellt sie für sich fest, dass ihr Lebensweg hier endet. Einfach so. Niemand wird um sie trauern, niemand wird ihren Tod beweinen. Eigentlich sollte diese Erkenntnis sie traurig stimmen. Aber zu Trauer war sie schon lange nicht mehr fähig. Einmal noch lässt sie ihren Blick über die Silhouette der Stadt gleiten, einmal noch blickt sie in den Himmel und zur Sonne, dann zuckt sie wie entschuldigend die Schultern und lässt los.
Nicht ein Ton kommt über ihren Lippen während ihr Körper in die Tiefe rast, der Schwärze entgegen. Ihre Augen sind geöffnet und sie erwartet den knochenzerschmetternden Aufprall. Den Schmerz ihres zerberstenden Körpers, bevor das Nichts des Todes kommt. Ihr Körper hat das Sonnenlicht passiert und taucht in die Finsternis ein. Wie Stahlklammern legen sich plötzlich Hände um ihre Arme und Beine und fangen ihren Sturz hart ab. Brutal wird sie aus den Fall gerissen, kurz hat sie das Gefühl, dass ihrer Gliedmaßen ihr einfach ausgerissen werden, dann Ruhe. Noch immer hat sie die Augen geöffnet. Sie versteht nicht. Durch den raschen Wechsel vom Sonnenlicht in die Finsternis ist sie noch immer geblendet. Sie fühlt nun, dass ihre Beine losgelassen werden und jeweils zwei Hände ihre beiden Arme umfassen. Sie scheinen einfach in der Luft zu schweben, sie und ihre Lebensretter. Endlich kommen ihre Augen ihrer Bestimmung nach und sie erkennt einen düsteren Schein tief unten. Tief unten? Sie dreht ihren Kopf um zu sehen, wer sie da mitten in der Luft festhält. Sie hört nur sich selber atmen, niemanden sonst. Konnten diese Wesen etwa fliegen?
Sie schaut geradewegs in tiefschwarze Augen. Augen gefüllt mit einer unheilvollen Glut. Diese Glut war in den Augen der Untoten nicht zu sehen, es mußten anderen Wesen sein. Das Wesen auf der anderen Seite hatte den gleichen Blick, unheilvoll und hungrig. Ja hungrig, das war der richtige Ausdruck dafür. Jetzt bemerkte sie, dass sie sich abwärts bewegten. Sie konnte nicht feststellen wie, nur dass es geschah. Als sie wieder nach unten sah, bemerkte sie einen Lichtschein und Bewegung. Das Licht war unstet, es schien zu flackern, so wie Feuer. In diesem Lichtschein erblickt sie noch mehr Gestalten. Ihre Füße näherten sich dem Boden und endlich stand sie. Eigentlich hätte sie schon lange tot sein sollen. Und nun stand sie hier, umringt von diesen anderen Wesen. Wesen, die schweben konnten und nicht atmeten.
Der Ring um sie herum bricht auf und ein Mann kommt auf sie zu. Die anderen machten ihm respektvoll Platz. Bisher ist kein einziges Wort gefallen. Im Gegensatz zu den schaurigen Geräuschen der Zombies, war die Stille hier eine Wohltat und unheimlich zu gleich. Nun steht der Mann direkt vor ihr. Er überragt sie um einen Kopf und schaut sie aus den gleichen schwarzen Augen an, wie alle hier unten. Sein Gesicht trägt angenehme weiche Züge. Wenn dieser durchdringende Blick nicht wäre, würde man diesen Mann für freundlich halten, für höflich und zuvorkommend ohne jedoch an Männlichkeit zu verlieren.
Sie schaut ihn unverwandt an und irgendwie hat sie so ein eigenartiges vertrautes Gefühl. Dieses Gesicht kommt ihr so bekannt vor. Und diese Fasterinnerung löst in ihr ein Wohlbefinden aus, eine seltsame Vertrautheit. Sie verspürt überhaupt keine Angst, obwohl ihr Instinkt ihr sagt, dass sie zwar nicht durch den Sturz ums Leben kam, wohl aber durch diesen Mann sterben wird. Er fixierte sie weiterhin mit seinen schwarzen Augen.
„Du kennst mich… . Du hast mich in Deinen Träumen gesehen… . Seit 7 Nächten schon besuche ich Dich jede Nacht… .“
Hörte sie ihn sprechen, oder war seine Stimme nur in ihrem Kopf? Sie sah nicht, dass sich seine Lippen bewegten. Aber der Klang seiner Stimme riefen die Erinnerungen an ihre Träume wach. Ja, es stimmte. Sie kannte ihn aus ihren Träumen. In ihren Träumen war die Welt wieder wie früher. Ohne diese Zombies. In ihren Träumen hatte sie ihn kennen gelernt. Er warb um sie, machte ihr den Hof. Klassisch und galant. Er bewirkte, dass sie sich in ihn verliebte in ihren Träumen. Und nun stand er vor ihr. Er schien ihre Gedanken zu erraten.
„Ich bin der Prinz aus deinen Träumen. Und ich werde Dich mitnehmen in mein Reich. Doch Du sollst mir freiwillig folgen.“
Sie runzelte nicht verstehend die Stirn. Da entblößte er seine Reißzähne. Schlagartig verwandelt sich ihr Wohlbefinden in Angst und sie weicht einen Schritt zurück. Weiter zurückweichen kann sie nicht, denn direkt hinter ihr steht einer der anderen Vampire.
„Ich werde Dir die Wahl lassen. Entweder Du folgst mir oder Du dienst als Nahrung für meine Brut. Entscheide Dich jetzt.“
„Vampire“ endlich bahnte sich diese Erkenntnis einen Weg in ihren Verstand. Entweder sie würde selber ein Vampir werden, oder aber diese Brut hier würde ihr Blut trinken, bis sie wirklich starb. Und sie sollte sich jetzt entscheiden. Wild wirbelten ihr Gedanken durch ihr Hirn. Völlig ungeordnet und chaotisch. Bilder von zu Hause, Bilder von dem ersten Zombie den sie erlegte und zwischendurch Vorstellungen davon, wie es sein könnte, wenn sie tot oder ein Vampir war. Vampir sein bedeutet untot zu sein. Allerdings untot mit Gedanken. Zombies dachten nicht, die existierten nur. Tot, bedeutet nicht mehr existent zu sein. Sie schaut dem Prinzen wieder in die Augen, macht einen Schritt auf ihn zu und schließt ergeben die Augen.
Stumm stehen die anderen Vampire da und schauen zu, wie ihr Prinz die junge Frau in die Arme schließt. Mit einer zärtlich anmutenden Bewegung legt er sanft ihren Kopf zur Seite und entblößt ihren Hals. Ihre Halsschlagader pulsiert im Rhythmus ihres panisch schlagenden Herzen. Dann bohren sich seine scharfen Reißzähne sich in die zarte Haut ihres Halses. Kurz nur lässt der scharfe Schmerz sie zusammenzucken. Aber wie die Spitzen der Reißzähne die Haut der Schlagader durchbohren spürt sie schon nicht mehr. Der Speichel des Vampirs hat die Bisswunde betäubt und dringt in ihren Blutkreislauf ein. Mit jedem Schluck den der Vampir trinkt steigert sich ihre sexuelle Erregung. Sie presst ihren Körper fest an den seinen. Sie will ihn spüren, sie will dass er von ihr trinkt. Sie ist berauscht von diesem Gefühl und sie will noch mehr. Als ihr Körper orgiastisch zu zucken anfängt lässt er von ihr ab. Er hat genug getrunken, etwas Blut muß noch in ihrem Körper bleiben, damit sie sein Kind werden kann. Sie klammert sich an ihn, ihr Blick bettelt darum, dass er weiter trinkt. Doch er hält sie eisern fest und wartet geduldig, bis sie sich beruhigt.
Als die Euphorie nachlässt spürt sie die Kälte und die Schwäche, die der Blutverlust mit sich bringt. Ihre Beine fangen an zu zittern und hätte der Prinz sie nicht in den Armen gehalten, wäre sie zu Boden gestürzt. Geduldig warten der Prinz und seine Brut ab, bis sie aus ihrer Ohnmacht erwacht. Entsetzlicher Hunger wühlt in ihren Eingeweiden, doch sie ist zu schwach um auf eigenen Beinen zu stehen. Der Vampir ritzt sich mit einem scharfen Messer in das Handgelenk. Schwarz und zäh rinnt sein Blut heraus. Er führt das Handgelenk an ihren Mund. Sie riecht das schwarze Blut des Vampirs und gierig leckt ihre Zunge über die Wunde. Mit ihren Lippen umschließt sie den Schnitt wie zu einem Kuß und fängt kräftig fängt an zu saugen. Köstlich rinnt das schwarze Blut ihr die Kehle hinab, füllt ihren Magen und sie möchte nie wieder aufhören zu trinken.
Still und ehrfürchtig schaut die Brut zu. Dieses Ritual hatte etwas heiliges für sie, sogar in ihrem untoten Leben. Das einzige, was ihnen heilig ist. Untotes Leben erschaffen.
Nach einiger Zeit löste er sie mit sanfter Gewalt von seinem Handgelenk. Sie war nun sein Kind, von ihm erschaffen. Sie war ihm auf ewig hörig und er für sie verantwortlich. Er war stolz auf sein neues Kind, denn sie war eine ausgezeichnete Wahl. Sie war körperlich in einem sehr guten Zustand und es schmeichelte seiner Eitelkeit, dass sie zudem auch noch sehr gut aussah. Sie würde eine lange Zeit an seiner Seite verweilen dürfen, bis er ihrer überdrüssig wurde und sich eine andere Gefährtin aussuchte. Aber bis dahin würde noch viel Zeit vergehen.

Ezri, Pinneberg, den 06.05.2002

Nachtrag: Diese Geschichte habe ich real geträumt und rasch aufgeschrieben. Ich liebe solche Träume :)

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